Die Gemeinde Starrkirch-Wil lehnt die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» mit grosser Mehrheit ab. 62 Prozent der Stimmenden stimmen mit Nein.
Die vom Mieterinnen- und Mieterverband lancierte Volksinitiative wird auf nationaler Ebene von 57,1 Prozent der der Abstimmungsteilnehmerinnen und -teilnehmer abgelehnt. Die Initianten wollten den Bund verpflichten für mehr günstigen Wohnraum zu sorgen. Am meisten hätten Mieterinnen und Mieter mit tieferen Einkommen profitiert.
Das Resultat in Starrkirch-Wil fällt gleich aus wie jenes im Kanton, der die Vorlage mit 64,8 Prozent Nein ablehnt.
Diskriminierungsverbot kommt in Starrkirch-Wil durch
Die Gemeinde nimmt die Gesetzesanpassung, die ein Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung vorsieht, mit 66 Prozent Ja-Stimmen an. Die Schweiz und der Kanton Solothurn sagen ebenfalls Ja (63,1 Prozent und 58,7 Prozent).
Das Parlament hat das neue Gesetz, das Homo- und Bisexuelle schützen soll, vor gut einem Jahr beschlossen. Ein Komitee aus religiösen und konservativen Bürgerinnen und Bürgern ergriff daraufhin das Referendum. Die neuen Regeln schränkten die Redefreiheit ein, argumentierten die Gegner. Ein solches «Zensur-Gesetz» sei kontraproduktiv. Probleme mit Diskriminierung seien nicht strafrechtlich sondern gesellschaftspolitisch zu lösen. Diese Argumente vermochten die Mehrheit der Schweizer Stimmbürger aber nicht zu überzeugen.
Die Abstimmung über die Erweiterung der Antirassismusstrafnorm geht in städtischen und ländlichen Regionen unterschiedlich aus.
Kantonale Abstimmungen
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kantons Solothurn nehmen die erste Vorlage – die Umsetzung der Steuerreform und der AHV-Finanzierung 2020 – mit 73,5 Prozent Ja-Stimmen an. Die Vorlage wäre auch durchgekommen, wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Starrkirch-Wil alleine hätten entscheiden können: Die Zustimmung liegt in dieser Gemeinde bei 76,1 Prozent.
So hoch fiel die Stimmbeteiligung aus
Die Stimmbeteiligung in Starrkirch-Wil liegt bei 48 Prozent. Zum Vergleich: Im Kanton nahmen 37 Prozent der Stimmberechtigten an den aktuellen Abstimmungen teil, gesamtschweizerisch 42 Prozent.
Die Redaktion Tamedia hat einen regelbasierten Algorithmus entworfen, der die rund 4200 deutschen und französischen Abstimmmungstexte für über 2100 Gemeinden automatisch generiert. Die dafür benötigten Daten werden vom Bundesamt für Statistik bezogen. Die Texte für kommunale Abstimmungen, falls vorhanden, werden von den Redaktionen selbst verfasst. Im Kanton Zürich werden diese Texte automatisch mit Daten des kantonalen statistischen Amts generiert.
Die Stimmbeteiligung zeigt die durchschnittliche Beteiligung bei den eidgenössischen Vorlagen für die jeweilige Gemeinde, den dazugehörigen Kanton und für die Gesamtschweiz.