Die Gemeinde Sils im Domleschg lehnt die Volksinitiative «Mehr bezahlbare Wohnungen» mit grosser Mehrheit ab. 74 Prozent der Stimmenden stimmen mit Nein.
Die vom Mieterinnen- und Mieterverband lancierte Volksinitiative wird auf eidgenössischer Ebene von 57,1 Prozent der Stimmbevölkerung abgelehnt. Die Initianten wollten den Bund verpflichten für mehr günstigen Wohnraum zu sorgen. Am meisten hätten Mieterinnen und Mieter mit tieferen Einkommen profitiert.
Das Resultat in Sils im Domleschg fällt gleich aus wie jenes im Kanton, der die Vorlage mit 67,5 Prozent Nein ablehnt.
Diskriminierungsverbot kommt in Sils im Domleschg durch
Die Gemeinde nimmt die Gesetzesanpassung, die ein Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung vorsieht, mit 53 Prozent Ja-Stimmen an. Die Schweiz und der Kanton Graubünden sagen ebenfalls Ja (63,1 Prozent und 58,6 Prozent).
Das Parlament hat das neue Gesetz, das Homo- und Bisexuelle schützen soll, im vorletzten Jahr beschlossen. Ein Komitee aus religiösen und konservativen Personen ergriff daraufhin das Referendum. Die neuen Regeln schränkten die Redefreiheit ein, argumentierten die Gegner. Ein solches «Zensur-Gesetz» sei kontraproduktiv. Probleme mit Diskriminierung seien nicht strafrechtlich sondern gesellschaftspolitisch zu lösen. Diese Argumente vermochten die Mehrheit der Schweizer Stimmbürger aber nicht zu überzeugen.
Die Abstimmung über die Erweiterung der Antirassismusstrafnorm geht in städtischen und ländlichen Regionen unterschiedlich aus.
Kantonale Abstimmungen
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des Kantons Graubünden nehmen die erste Vorlage – die Erneuerung des Tagungszentrums Plantahof – mit 81,3 Prozent Ja-Stimmen an. Die Vorlage wäre auch durchgekommen, wenn die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Sils im Domleschg alleine hätten entscheiden können: Die Zustimmung liegt in dieser Gemeinde bei 73,9 Prozent.
Tiefe Stimmbeteiligung
Die Stimmbeteiligung in Sils im Domleschg liegt bei tiefen 33 Prozent. Zum Vergleich: Im Kanton nahmen 36 Prozent der Stimmberechtigten an den aktuellen Abstimmungen teil, gesamtschweizerisch 42 Prozent.
Die Redaktion Tamedia hat einen regelbasierten Algorithmus entworfen, der die rund 4200 deutschen und französischen Abstimmmungstexte für über 2100 Gemeinden automatisch generiert. Die dafür benötigten Daten werden vom Bundesamt für Statistik bezogen. Die Texte für kommunale Abstimmungen, falls vorhanden, werden von den Redaktionen selbst verfasst. Im Kanton Zürich werden diese Texte automatisch mit Daten des kantonalen statistischen Amts generiert.
Die Stimmbeteiligung zeigt die durchschnittliche Beteiligung bei den eidgenössischen Vorlagen für die jeweilige Gemeinde, den dazugehörigen Kanton und für die Gesamtschweiz.