Die Mehrheit in Renan BE lehnt die eidgenössische Zersiedlungsinitiative ab, sagt Ja zum kantonalen Energiegesetz und Ja zum kantonalen Polizeigesetz.
Die Stimmberechtigten in Renan BE verwerfen mit 61,4 Prozent Nein-Stimmen die Zersiedlungsinitiative deutlich. Das Resultat weicht damit nicht von jenem des Kantons Bern (65,0 Prozent Nein) und der Schweiz (63,7 Prozent Nein) ab. Beide lehnen das Anliegen der Jungen Grünen ab.
Das Resultat in Renan BE ist typisch für den eher ländlichen Teil der Schweiz, wo eine Mehrheit Nein sagt.
Den höchsten Nein-Stimmenanteil erzielte die Initiative mit 94,4 Prozent in Lohn (GR), gefolgt von Eischoll (VS) und Binn (VS). Im nationalen Vergleich ist die Ablehnung in Renan BE eher tief. Den höchsten Ja-Stimmenanteil weist hingegen Schelten (BE) mit 77,8 Prozent auf.
Bei der Zersiedlungsinitiative gab es diesmal keinen Röstigraben. Sowohl die Gemeinden der Romandie wie auch jene in der Deutschschweiz sagen mehrheitlich Nein.
Kantonale Vorlagen
Der Kanton Bern soll Hausbesitzern keine weitergehenden Auflagen im Klima- und Umweltschutz machen: 50.6 Prozent der Stimmbevölkerung lehnen das durch den Grossen Rat überarbeitete Energiegesetz ab. Damit bleibt das alte Gesetz gültig. Auch in Zukunft ist es also erlaubt, bestehende Öl- oder Gasheizungen durch gleiche Heizungstypen zu ersetzen. Und es bleibt ganz den Hauseigentümern überlassen, ob sie Solaranlagen installieren lassen wollen oder nicht.
Das neue Polizeigesetz wird von 76.4 Prozent der Stimmbevölkerung angenommen. Damit sollen die Polizisten zeitgemässe Instrumente und neue Möglichkeiten für ihre Arbeit erhalten. Sie dürfen etwa ausländische Fahrende an einen anderen Standort verweisen. Im Internet dürfen sie unter einer falschen Identität in einem Chat ermitteln. Und sie können Veranstalter und Teilnehmer unbewilligter Demonstrationen für materielle Schäden zur Rechenschaft ziehen.
Insgesamt nahmen 193 Einwohnerinnen und Einwohner von Renan BE an der Abstimmung teil. Die Stimmbeteiligung liegt damit lediglich bei 27 Prozent.
Die Redaktion Tamedia hat einen regelbasierten Algorithmus entworfen, der die rund 4200 deutschen und französischen Abstimmmungstexte für über 2100 Gemeinden automatisch generiert. Die dafür benötigten Daten werden vom Bundesamt für Statistik bezogen. Die Texte für kommunale Abstimmungen, falls vorhanden, werden von den Redaktionen selbst verfasst. Im Kanton Zürich werden diese Texte automatisch mit Daten des kantonalen statistischen Amts generiert.
Die Stimmbeteiligung zeigt die durchschnittliche Beteiligung bei den eidgenössischen Vorlagen für die jeweilige Gemeinde, den dazugehörigen Kanton und für die Gesamtschweiz.