Die Gemeinde Lavizzara nimmt die AHV-Steuervorlage mit grosser Mehrheit an. 68% der Stimmenden haben Ja gesagt. Das Grossprojekt, das von der FDP, der CVP und der SP im Parlament ausgehandelt wurde, ist auf nationaler Ebene mit 66,4% angenommen worden. Das neue Gesetz soll ein attraktives Steuerklima für Unternehmen schaffen. Im Gegenzug wird eine jährliche Finanzspritze von 2 Milliarden Franken die AHV stärken.
Die Vorlage wurde von zwei Seiten bekämpft: Eine linke Allianz befürchtete riesige Steuerausfälle und kritisierte ein zu grosses Steuergeschenk an die Wirtschaft. Kreise der SVP, der Jungen SVP und der Jungen FDP, auf der andere Seite, monierten die Verbindung zwischen AHV und Unternehmensteuer in einem Paket. Das Abstimmungsresultat der Gemeinde fällt gleich aus wie beim Kanton, der die STAF-Vorlage mit 64,9% Ja annimmt.
Der STAF-Kompromiss entstand nach der Ablehnung der Unternehmenssteuerreform III und der Reform der Altersvorsorge vor zwei Jahren. Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger von Lavizzara hatte 2017 die AHV-Reform mit 61% angenommen. Was die USR III betrifft, sagten im Februar 2017 52% Ja.
Stimmungswechsel beim Waffengesetz
Die Gemeinde hat die Anpassung des Waffenrechts mit 70% Nein-Stimmen wuchtig abgelehnt. Somit stimmt Lavizzara wie der Kanton Tessin (54,5 Nein). Der Bund hingegen nimmt die Vorlage an, mit 63,7% Ja. Damit zieht der Bund gegenüber der EU nach, die ihrerseits ihre Feuerwaffenrichtlinie verschärft hat. Der Kauf und der Besitz von solchen Waffen wird zukünftig strikter kontrolliert.
Die Befürchtung, aus dem Schengen-Abkommen auszuscheiden und die Beziehung mit der EU in Frage zu stellen, hat vermutlich einen entscheidenden Einfluss auf dieses Resultat gehabt. Im Jahr 2011 wurde etwa die Volksinitiative «Für den Schutz vor Waffengewalt» mit 56,3% abgelehnt. Der Text sah unter anderem vor, dass Ordonnanzwaffen in Zukunft im Zeughaus aufbewahrt werden sollen und alle Schusswaffen in ein zentrales Bundesregister eingetragen werden müssen. Lavizzara bleibt sich damit treu – schon damals war die Gemeinde gegen eine Verschärfung, mit 81% Nein-Stimmen.
Gute Stimmbeteiligung
Mit 50% liegt die gute Beteiligung in Lavizzara ungefähr im kantonalen Durchschnitt (46%). Auf nationaler Ebene beträgt die Stimmbeteiligung 44%.
Die Redaktion Tamedia hat einen regelbasierten Algorithmus entworfen, der die rund 4200 deutschen und französischen Abstimmmungstexte für über 2100 Gemeinden automatisch generiert. Die dafür benötigten Daten werden vom Bundesamt für Statistik bezogen. Die Texte für kommunale Abstimmungen, falls vorhanden, werden von den Redaktionen selbst verfasst. Im Kanton Zürich werden diese Texte automatisch mit Daten des kantonalen statistischen Amts generiert.
Die Stimmbeteiligung zeigt die durchschnittliche Beteiligung bei den eidgenössischen Vorlagen für die jeweilige Gemeinde, den dazugehörigen Kanton und für die Gesamtschweiz.